Schüleraustausch
Stadt – Land – Fluss – Menschen
Schüleraustausch mit Verona 2024 — Von unten und von oben, von nah und von fern – so erlebten die Schülerinnen und Schüler der 11. Klassen heuer beim Schüleraustausch die Stadt ihrer Partner. Von den Hügeln und Türmen aus bewunderten sie das Panorama von Verona, Spaziergänge durch die Straßen ließen fast bei jedem Schritt die reichhaltige Geschichte und Architektur erahnen und bestaunen, und eine einzigartige Rafting-Tour auf dem Fluss Etsch vermittelte eine völlig andere Perspektive auf diese erstaunliche Stadt. Ein Abstecher nach Venedig rundete den Eindruck von der Schönheit Italiens ab.
Doch das Wichtigste waren die menschlichen Begegnungen: beim gemeinsamen Ausflug zu den Grotte di Catullo in Sirmione am Gardasee, bei den Unternehmungen zusammen mit der Familie oder mit neuen Freunden, und schließlich beim abschließenden Pizza-Essen. Kommunikation in allen Sprachen, die zur Verfügung standen, oft auch mit Mimik und Gestik, mit Händen und Füßen – notfalls mit der Übersetzer-App. Hauptsache: Neue Freundschaften waren entstanden, die Vorfreude auf den Gegenbesuch im April riesig. Non vedevamo l'ora!
Und dann endlich, nach den Osterferien der Gegenbesuch in Rosenheim! Hatten die Gäste aus Italien für das Wochenende noch Sonnenschein und sommerliche Temperaturen mitgebracht, mussten sie den Rest der Woche echtes Aprilwetter, sogar mit Schnee und Graupel, ertragen. So schlimm war das aber nicht, denn die Kontakte wurden trotz allem vertieft, egal ob beim Bowling in der Freizeit oder beim gemeinsamen Ausflug nach Salzburg und Berchtesgaden – auf den Spuren des Salzes, dessen Transport und Verarbeitung auch für und in Rosenheim lange eine wichtige Rolle spielte.
Wie Schule in Bayern funktioniert, durften die Gäste in einigen Unterrichtsbesuchen beobachten. Es wird allerdings nicht verwundern, dass beim abschließenden Feedback andere Aktivitäten als attraktiver bewertet wurden – der Ausflug nach München mit fachkundiger Führung in der Pinakothek beispielsweise, eine bayerische Tanzstunde und sogar der Besuch bei einem Jazzkonzert in der Schule, bei dem den Veronesern gezeigt wurde, welche große Rolle Musik für ihre Partner spielt.
Die Hauptsache wurde bei diesem Austausch allemal wieder erreicht: Junge Menschen mit unterschiedlichem sprachlichem und kulturellem Hintergrund lernen sich kennen, lernen aneinander und versprechen sich am Schluss: Das war nicht das letzte Treffen! Che bello!
Verona
Venedig
Sirmione
Salzburg und Salzbergwerk
Bayerische Tanzstunde
Italienaustausch: Allgemeines
Seit dem Schuljahr 1999/2000 wird am Ignaz-Günther-Gymnasium Italienisch als spätbeginnende Fremdsprache angeboten. Erfreulich ist, dass es bereits seit dem Schuljahr 2000/2001 auch einen dazu passenden deutsch-italienischen Austausch gibt. Unsere italienische Partnerschule ist das Liceo „Girolamo Fracastoro“ in Verona.
Durch diesen Austausch, der einen einwöchigen Aufenthalt in Verona und einen einwöchigen Gegenbesuch in Rosenheim vorsieht, haben unsere Italienisch lernenden Schülerinnen und Schüler die Gelegenheit, vor Ort ihre Kenntnisse in der neuen Fremdsprache anzuwenden und zu erweitern und darüber hinaus Landeskunde hautnah erleben zu können.
Der Austausch findet in der 11. Jahrgangstufe statt, und obwohl unsere Schülerinnen und Schüler zu diesem Zeitpunkt erst seit einem halben Jahr Italienisch lernen, klappt die Verständigung immer völlig problemlos und unkompliziert. Dabei wird dem europäischen Gedanken nicht zuletzt dadurch Rechnung getragen, dass eine bunte Mischung aus Deutsch, Italienisch, Englisch und teilweise auch Französisch eventuell auftretende Verständigungslücken schließt.
Non scholae, sed vitae discimus! Dieser lateinische Leitspruch wird, obwohl die Schülerinnen und Schülern Latein zu diesem Zeitpunkt abgelegt haben, durch die Anwendung des „lebendigen Nachfahren“ Italienisch in die Tat umgesetzt. Das Land, dessen Bevölkerung, Sprache und Kultur werden nicht nur über Texte aus Schulbüchern präsentiert, sondern „live“ erlebt und so erweitert der Austausch (und der bei etlichen Austauschpartnern noch lange anhaltende Kontakt) nicht nur die sprachlichen Fähigkeiten, sondern bereichert die Schülerinnen und Schüler auf vielseitige Weise auch persönlich.
Neben Unterrichtsbesuchen in der Partnerschule stehen Stadtbesichtigungen, Museumsbesuche sowie Ausflüge auf dem Programm, wodurch die Schülerinnen und Schüler Verona und die nähere Umgebung, den Gardasee, Mantua, Vicenza und natürlich auch Venedig kennen lernen. Durch die Unterbringung in den Familien haben die Jugendlichen Gelegenheit, den ganz normalen Alltag ihrer Partner mitzuerleben und mehr über das italienische Familienleben zu erfahren. Für viele ist dies eine völlig neue Erfahrung, auch wenn sie schon oft in Italien waren – als Tourist erlebt man ein fremdes Land eben anders als in einer Familie.